StadtFruchtWien – eine Initiative für urbane Selbstversorgung

—Das Projekt Stadtfrucht Wien ruht derzeit, der Blog bleibt aktiv—

Die Vision

Wir organisieren RettungsAktionen für ungenutztes Obst&Gemüse
Wir vernetzen Eigentümerinnen&Nutzerinnen von urbanen Bäumen&Beeten
Wir schützen fruchtbare Böden vor Beton&Asphalt
Wir pflanzen Fruchtbäume&Sträucher im öffentlichen Raum
Wir initiieren StadtFrucht-CommonsGruppen

Wir erreichen, dass zehn Prozent der vom Wiener Stadtgartenamt gepflanzten Bäume Obstbäume sindRecht auf Marmelade 2

(Hier geht es zur PETITION – BODENSCHUTZ für WIENda rückblickend der Augustin-ARTIKEL zur Obstbaum-Petition, dazu auch das JAM-TRAM-VIDEO  und zum Obst-versus-Müll-VIDEO)

_DSC2193Ess – Oh – Ess!

S.O.S.? In Stadt&Land verrotten in Erntezeiten Tonnen von Gemüse und Obst. Sie werden nicht geerntet, bleiben liegen, bleiben übrig. Weil es sich für einen professionellen Erzeuger „nicht rechnet“ oder weil die Früchte von der Norm abweichen und so in der CastingShow für die Regalplätze nicht bestehen. Weil es den Besitzerinnen an Zeit fehlt, an Kraft, an Wissen, an Hilfe, an Freude. Viel von diesem Obst&Gemüse wird weggeworfen, und das nicht einmal auf den Kompost, sondern in den Müll. – Wir rücken die ungenutzten StadtFrüchte ins Licht der Wahrnehmung, machen sie mit erntefreudigen Einzelpersonen oder Gruppen bekannt.

Eigentümerinnen&Nutzerinnen

Viele GartenEigentümerinnen sind mit Gartenarbeit&Ernte und der Verarbeitung der Ernte (zu Saft, Marmelade etc.) überfordert – wir vermitteln Hilfe. Und wir versuchen, in der Nachbarschaft dieser Gärten, Menschen zu finden, die sich gemeinsam um diese StadtFrüchte kümmern wollen. Gemeinsam pflegen, pflücken, verarbeiten, teilen. Wir glauben, es sollte der sturen EigentumsEinsamkeit gemeinschaftliche NutzungsLebendigkeit entgegengesetzt werden. Mit Regeln, die sich die Gemeinschaften selbst geben. Es könnten viele Commons-Gruppen entstehen, die sich der Ressource StadtFrucht annehmen.

Paradeiser vor der Tür

Zahlreiche Flächen zwischen Wohnbauten, in Parks oder sogar in SchulGärten werden magistral zwangsgepflegt, sind weder betretbar, noch nutzbar. Es sind oft Flächen, die sich gut eignen, um einen Garten anzulegen oder Obstbäume&Beerensträcher zu pflanzen. Wir wollen Anrainerinnen derartiger Naturversprechen ermutigen, sie zu verwirklichen. Vielleicht in Gemeinschaft mit Nachbarinnen. Oder als Schulklasse. Oder als KürbisSuppenVerein. Oder als ParadeiserParadies.

Fruchtfliegen

Es gibt Fruchtbäume&Sträucher, die einfach im öffentlichen Raum herumstehen. Manche haben schon ihre Pflückerinnen gefunden, andere nicht. Wir meinen, dass im Sinne einer Zukunft mit ErnährungsSouveränität schon heute damit begonnen werden sollte, vermehrt Fruchtbäume&Sträucher im öffentlichen Raum zu pflanzen und sich darum zu kümmern. Entweder selbst oder es von der Stadt zu wünschen, wenn sie bei der Neugestaltung von GrünRaum um Mitsprache bittet. Wo sich Früchte im öffentlichen Raum befinden, steht auf der Seite http://frucht-fliege.blogspot.co.at/  und zum Teil auch auf der Seite www.mundraub.org.

Ressource Ackerboden

In einem Quadratmeter gesunden Boden leben mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde: Viren, Bakterien, Amöben, Flagellaten, Wimperntierchen, Pilze, Asseln, Käfer, Schnecken, Ameisen, Mäuse, Regenwürmer und viele andere. In Österreich gehen täglich 20 Hektar Ackerboden verloren, weil Straßen und Gebäude darauf gebaut werden. Wir meinen, dass die Ressource Boden zu wertvoll ist, um sie weiterhin dem Automobilismus und der KonsumtempelWallfahrt zu verfüttern, oder von Pestiziden und Mineraldüngemittel zerstören zu lassen. Wir wollen ein Bewusstsein für diese wertvolle Ressource schaffen.

Nah&EigenVersorgung

Auch wenn wir, die wir in der Luxuszone leben, es noch kaum zu spüren bekommen: KonsumWahn und WachstumsIdeologie manövrieren die Welt einem „Peak Everything“ entgegen, dem Ende der wichtigen Ressourcen, den KippPunkten von ÖkoSystemen. Eine der Alternativen: Energie, Rohstoffe und Nahrung möglichst versorgungsnah herzustellen und gemeinschaftlich zu  nutzen. Zu dieser Erkenntnis kam u. a. der WeltAgrarBericht 2008, an dem 200 Wissenschaftlerinnen vier Jahre lang arbeiteten: Vor allem kleinstrukturierte Bio-Land&GartenWirtschaft kann die Welt unter den Bedingungen der auf uns zukommenden Mehrfachkrise ernähren. (Wobei nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Welt für nur eine Lösung zu komplex ist und der Lokalismus naturgemäß nicht in allen Bereichen sinnvoll ist  – es wäre  z. B. hirnrissig, Kaffee bei uns anzubauen und die Hänge in Mittelamerika veröden zu lassen)

Mitteilen&Teilen

Auf dieser Seite, unten im Kommentar-Feld, können Sie Fundorte von Früchten oder essbaren Wildpflanzen im öffentlichen Raum von Wien und Umgebung mitteilen und somit teilen. Oder Sonstiges zum Thema beitragen…

Interessante LINKS finden sich auf dieser Seite unten RECHTS…

Comments
37 Responses to “StadtFruchtWien – eine Initiative für urbane Selbstversorgung”
  1. Bernhard sagt:

    so nahe liegend, so konsequent übersehen und auf so liebenswerte Weise wiederentdeckt und weitererzählt… – das so genannte Poetische, das sich eindeutigen Definitionen immer schon entzogen hat, erfindet sich in schwierigen Zeiten neu… – die Stadt entwirft sich überraschend frische und aromatische Stadtpläne… – damit sich etwas ändern kann: sehen, was schon da ist, an Licht, Luft, Nahrung, Achtung der Menschenrechte etc. – tausend Dank an die Wachrüttler, wer immer sie sein mögen…

  2. Ulrike sagt:

    Für alle Wildkräuter-Sammler: Am Donaukanal (ab Weißgerber Lände stadtauswärts) habe ich unlängst echte Minze gefunden!! Kein Problem, wenn man davon pflückt, denn sie vermehrt sich unterirdisch über Wurzeln weiter … Einem erfrischendem Minzgetränk im Sommer steht nichts mehr im Wege :)

    • Anonymous sagt:

      Hundstrümmerl gedüngt??

      • aheneghana sagt:

        Ich vermisse an diesem Kommentar etwas das sich Niveau nennt. Anonym und niveaulos, gesondert. Macht weiter so, auch wenn sich hier marode Aepfelbaeume befinden, es gibt auch solche bekanntlicherweise.

  3. am liesingbachradweg in richtung rothneusiedl, so ungefähr ab der querung der laxenburgerstraße, stehen auf der linken seite der liesing immer wieder kleinere apfelbäume (manchmal versteckt im gestrüpp), die kleine saftig-spritzige äpfel tragen, welche sich die kulinarische aufmerksamkeit der passantinnen verdienen würden (die meisten verfaulen leider)

  4. Philipp sagt:

    Aufgepasst, der Spätsommer bringt Haselnüsse. Eine wunderbare Allee gibt es im Arsenal und zwar zwischen Objekt 3 und 5. Die fantastischen Fruchtträger sind etwas klebrig, aber die Nüsse leicht auszulösen.
    Viel Spaß!
    :o)
    Phil

  5. kuserutzky sagt:

    Tiroler Gemüse wird tonnenweise vernichtet: http://tirol.orf.at/news/stories/2547810

    • Montanaro sagt:

      Montanaro meint:
      ob es den Wiener GÄrtnerInnen auch so geht? dann sollten wir sie dazu animieren, nicht „handelsfähige“ Produkte der Wiener Tafel und im Sozialmarkt anzubieten, falls das nicht eh schon so läuft.

  6. bitte unbedingt Eure Initiative am Solidarische Ökonomie Kongress von 22.- 24.2.2013 präsentieren! Euren Beitrag (Workshop oder anderes Format) einfach anmelden auf der Kongress-website http://www.solidarische-oekonomie.at (bis 31.10.2012)

  7. AG-Moos sagt:

    Großartige Aktion von euch! Wir sind auch eine GG-Truppe aus Wien haben uns aber aufgrund mangelnden Wissens bisher noch nie an Bäume rangewagt!
    Wir finden es großartig was ihr macht und wüssten gerne ob ihr Interesse an einer Kooperation habt bzw uns vielleicht mal ein paar tipps gebt was man bei Bäumen beachten muss?
    Wir heißen: Aktionsgruppe Moos (AG-Moos)
    http://www.ag-moos.at -> etwas schlecht gemacht unsere Seite da wir keinen haben der sich auskennt.
    auf facebook auch unter ag-moos zu finden.

    Wir haben das Video von euch mit der Müll-gedankenblase auf unserer Page gepostet und hoffen das Ihr nichts dagegen habt, ich hoffe auf eine baldige Antwort!

  8. Ina Hahn sagt:

    Hallo,
    ich schreibe gerade meine Bachelorarbeit zum Thema Gemeingüter/gemeinschaftliche Initiativen. StadtFruchtWien ist ein tolles Beispiel dafür (und eine wirklich super Sache sowieso, großes Lob!:) ). Um herauszufinden, warum sich Menschen an solchen Projekten beteiligen, führe ich eine Online-Umfrage durch. Die dauert nur 5 Minuten und ihr würdet mir mit einer Teilnahme sehr helfen. Hier der Link dazu:
    https://www.umfrageonline.com/s/936b90c
    Vielen Dank für eure Hilfe,
    Ina Hahn

    • margret sagt:

      ich sehe gerade, dass deine umfrage schon abgeschlossen ist. hoffentlich haben ganz viele daran teilgenoommen. alles gute für deine bachelorarbeit!

  9. Christine Runge sagt:

    Ich habe einen Kriecherlbaum gefunden, der jetzt seine Früchte abwirft. Standort: Georg-Bilgeristrasse bei der Schule. 22. Bezirk

  10. Mynnia sagt:

    Ich wäre vor allem für Wildkräuter. Die werden leider eh wie blöd rücksichtslos gepflückt, Salbei gibts auch kaum noch. Tipp: Nur entnehmen, wenn es mehr als 20 Pflanzen gibt. Und nicht Kahlschlag…

    Da hätte sich das auch mit dem Obst.

    Beerensträucher und Nüsse kämen auch Vögeln zu Gute, vorausgesetzt die Menschen fressen nicht alles kahl. Singvögel haben genau wegen diesen Plündereien und weil sonst alles auf übernetzten Plantagen wächst kaum Futter und Bestandsrückgang.

  11. biersauer sagt:

    Mirabellen als Auslese-Kultur, wo die Wildfrucht von Mai bis Oktober Exemplare mit Frucht ermöglicht. Einfach wachsen lassen und dann selektieren. Meine Gefriertruhe hat immer Vorrat.
    Sehr anspruchslos, dort wo man Kerne streut wachsen diese und bieten nach einigen Jahren sehr variable Früchte. Von hellgelb bis dunkelblau. AUch Holz und Laub variiert, sowie der Wuchs von Strauchartig bis zu 15m Bäume. Auch als Balkonpflanze ziehbar. Im Herbst von Wespen befallen, da kann man Wespenfallen aufstellen und Wespennester mit dem Staubsauger bekämpfen.
    Wäre an jedem Wegrand und auf freien Flächen im Frühjahr als Sämling sofort umsetzbar oder als Kern anzubauen. Jährlich fallen zigtausende Kerne an, welche zu verbreiten sind.
    Die SOLILA haben das schon praktiziert!

  12. Karin sagt:

    Hallo, ich bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen und schließe mich dem Thema voll an. Gibt es für Graz und GU auch eine Liste von öffentlichen Flächen von denen man Obst nehmen dürfte? ?? Lg Karin

  13. margret sagt:

    IHR SEID GROSSARTIG! GANZ GENIALE IDEE – SO ÜBERREIF! hoffentlich habt ihr die grünen schon mobilisiert, damit sie hier ein wenig druck ausüben. ich freu mich drauf zu sehen, wie eure initiative sich entwickelt und halte alle meine daumen!

  14. barbara lausch sagt:

    gäbe es auch interesse an übervollen obstbäumen in brunn/gebirge? selbsternte ab nächstem jahr möglich

  15. Tom sagt:

    Voll cool habe von euch im Falter gelesen, leider ist meine Obstbaum Initiative und Maroni Initiative hier in der Region Baden von der Trockenheit ausgelöscht worden: Ich habe einen Kleingarten bei Gumpoldskirchen angemietet und habe ca. 100 Marillen und Maroni Bäumchen zum späteren ausbringen gepflanzt, jedoch kam dann die Dürre im Juli und es sind alle Bäumchen verbrannt…leider aber im Frühjahr probiere ich es erneut. Wer im südlichen Wien will im Frühjahr mithelfen?(Wurzelware Maroni besorgen und Haselnüsse etc besorgen, Marillenbaum, Zwetschken Reißer veredeln…)

  16. Heidrun Weiss sagt:

    Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass in der Fünfhauser Clementinengasse ein Mirabellenbaum steht, dessen Früchte großteils die MA 48 zusammenkehrt. Entweder steht der Baum an der falschen Stelle oder es kennt keiner mehr Mirabellen. Schad drum.

  17. Möchte in Wien 23, Nähe S-Bahn LIesing einen Gemeinschaftsgarten im Gemeindebau gründen. Der Gemeindebau hat eine ungenutzte Grünfläche dabei (diese ist sicher leicht zum Garten zu machen) und liegt unmittelbar neben einem verwilderten Park mit Nussbäumen, Zwetschkenbäumen, Kirschbäumen, Hagebutten, Sanddorn … bin heuer im Herbst hingezogen – nix wird geerntet, leider von Hundstrümmerln umgeben. Hat viel Potential diese Fläche – hat jemand Ideen dazu?

  18. Daniela sagt:

    Für alle Kriecherl (Ringlotten)-LiebhaberInnen: In 1210 Wien, entlang des Marchfeldkanals (Nähe Stammersdorfer Friedhof) gibt es zahlreiche Kriecherl-Bäume (rot, gelb) – da lohnt es sich im Herbst ernten zu gehen. Bei uns gibts jedes Jahr einige Gläser Marmelade davon! Außerdem dort: Walnüsse, Äpfel und Dirndln :-)
    Des Weiteren gibt es in 1210 Wien (Arnoldgasse) Kirschen, Marillen und Maulbeeren (!), sowie Nüsse.
    Liebe Grüße
    Daniela vom Balkongartl

    • Kuserutzky sagt:

      liebe Daniela,
      vielen Dank für deine Ernte-Tipps!
      Kriecherln (Mirabellen) haben wir in den letzten Jahren immer schon früher (um den 20. Juli) geerntet. Für etliche Liebhaberinnen von Kriecherl-Marmelade und – Likör(!) geben zum Beispiel auch die fünf Bäume im Schönbornpark (8. Bezirk) noch genügend her…

      • Martin Mustermann sagt:

        Nehmen mit Maß und Ziel – wer der Natur etwas nimmt, der sollte ihr auch etwas geben. Mein Tipp – setzt Wildpflanzen aus, damit mehr Menschen und Tiere sich von den Früchten ernähren können und diese wiederum für eine Verbreiterung sorgen. Liebe Grüße Martin

  19. dxncaroline sagt:

    Hello Leute,

    My name is Caroline, I study Socio-Ecological Economics and policy in Vienna. I am currently conducting a study about food cooperative networks in Vienna and their role in changing our current unsustainable food system. In particular, the role of INTERMEDIARIES ( NGOs, universities (- I just contacted BOKU for example), local government support? or even independent consultant?)
    Anyone has any ideas who to reach ?

    THANKS in advance!!
    Caroline

  20. ernst sagt:

    Nachdem ich u.a. Unkräuter in ganz wien abfotografiere, beg ich mal Essbares bescheid: Feigenbaum u. Walnussbaum nach d. Friedensbrücke direkt am Fluss -20bez.Seite u. beim Siemens Nixdorf Steg am Fluss seite 9bez. 😊 und Maulbeerbaum unter\ober der rossauer brücke, Wildrauke ohne ende auf d. Alten Doanu höhe strebersdorf
    Have a Nice day

  21. barbara sagt:

    Hallo allerseits,

    mein Name ist Barbara und ich bin noch Mitglied der Foodcoop Pumpkin in 1060, ich möchte jetzt aber im 23. einer Foodcoop beitreten, bestenfalls rund um den Liesinger Platz, Richtung Mauer oder in Atzgersdorf. Habt ihr bezügl. einer Neugründung in der Gegend schon mal was gehört oder hat jemand von euch Interesse, mit meinem Freund und mir und anderen, die wir noch suchen, etwas auf die Beine zu stellen?

    Liebe Grüße
    Barbara

  22. Kurt sagt:

    Hallo! Suchen Hilfe bei der Planung unseres kleines Dachgartens zur Eigenversorgung mit Obst und Gemüse …..sind wir hier richtig? ;-)
    Danke&lG

  23. Ranner eveline sagt:

    Super eure Seite
    Habe schon bei mehreren alternativen Seiten versucht Hilfe zu bekommen.
    Unser Problem „keine zeit“ für unseren Garten. Gärtner bezahlen geht nicht. Würden Gartenkundigen Personen ein Gemüse Beet zur Verfügung stellen.
    Im Gegenzug bitten wir um Hilfe im gesamten Garten. Sträucher schneiden, umgraben usw.
    Vielleicht für dieses Jahr schon zu spät. Aber der nächste Frühling kommt wieder😊

  24. vDSD sagt:

    ffla,(‚,..,(“

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