GEKLAUTE OBSTBÄUME – Kundgebung, 9. Dez., 10 – 15 Uhr, Augarten-Spitz

Es ist kein leichtes Unterfangen, mehr Obstbäume in diese Stadt zu bringen.

Zur Erinnerung: Wir haben Anfang Oktober gemeinsam mit den Bürgergärtnerinnen beim Augarten-Spitz, genauer gesagt auf der Dammwiese zwischen Filmarchiv und der Oberen Augartenstraße, vier Obstbäume und einen Maulbeerstrauch gepflanzt. Vor drei Wochen verschwanden die vier Obstbäume. Wir dachten, dass sich irgendwelche egoistischen oder sonstwie zu kurz gekommenen Menschen die Bäume für ihren Schrebergarten geklaut haben. Wir baten sie mit Aushängen, die Bäume zurückzubringen oder uns ihr Verhalten zu erklären, vergeblich.

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Wir beschlossen, die schon vorhandenen Erdlöcher wieder mit Obstbäumen zu füllen. Vor einer Woche pflanzten wir zwei seltene Kirschsorten. Fünf Tage später, also gestern, waren auch die wieder verschwunden. Wir hörten uns diesmal etwas intensiver um, und erfuhren schließlich aus drei unterschiedlichen Quellen, dass die Burghauptmannschaft, die Verwalterin des Augartens, bzw. Angestellte der mit ihr zusammenarbeitenden Bundesgärten die Bäume entfernt haben. Nicht nur die zwei Kirschbäume, sondern auch die vier anderen. Da es Freitagabend war, konnten wir noch keine direkte Stellungnahme der Burghauptmannschaft einholen. Wir zweifeln jedoch nicht an unseren Zeugen und stellen somit ernüchtert fest:                       IMG_2919

Die Auslegung des Natur- und Denkmalschutzes durch die Burghauptmannschaft ist anscheinend eine völlig willkürliche, denn sie ermöglicht es ihr einerseits, einen von den Anrainern nicht erwünschten privaten „Titan-Container“ (der neue Konzertsaal der Sängerknaben) im Barockgarten zu genehmigen („ein Denkmal der Korruption“, wie es Georg Becker nennt), und andererseits von der Bevölkerung vor dem Barockgarten gepflanzte Obstbäume einfach auszureißen. Die Annahme liegt also nahe, dass es hier gar nicht um Natur- und Denkmalschutz geht, sonst ausschließlich um wirtschaftliche Interessen und Macht-Demonstrationen.

Apropos: Die Eröffnung des Konzertsaals der Wiener Sängerknaben am Augartenspitz findet am Sonntag, den 9. Dezember, statt – und zwar unter Protest. Hier die Ankündigung der Gegenveranstaltung der drei Widerstandsgruppen

Kundgebung am Augarten-Spitz, Leopoldstadt.
Die Konzerthalle: ein Projekt am falschen Ort.
Kommen Sie, sehen Sie, hören Sie !
Sonntag, 9. Dezember 2012
von 10°° – 15°° Uhr
am Augarten-Spitz in Wien 2., Obere Augartenstraße 1e
Vokal- und Instrumentalmusik, kurze Ansprachen.
Es singen die Wiener SängerRaben.
Es spielen in dieser Reihenfolge:
• 1000 Verena Dürr, Ulla Rauter „Wir haben uns lieb bis eine heult“
• 1230 Christoph und Lollo „ Diese Stadt gehört schon lang nicht mehr uns!“
• 1330 Daniel Klemmer und Peter Kern
• 1430 Trent Arkleysmith, Roman Britschgi und Freunde
• …und eventuell Alex Miksch mit Florian Weiss und Freunden !
Speis + Trank.
Ausklang: im großen Widerstandszelt bis in die Nacht …
Öffi-Anbindungen:
• U2-Station „Taborstraße“, Aufgang „Augarten“
• Straßenbahnlinie 2: Haltestelle Obere Augartenstraße
• Bus 5B: Haltestelle Taborstraße (bei U2-Haltestelle, Ecke Castellezgasse)
• Bus 5A: Haltestelle Obere Augartenstraße

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  1. […] die Pflanzung von fünf Obstbäumen. Sechs Wochen später waren diese Bäume verschwunden (siehe Stadtfrucht-Artikel „Geklaute Obstbäume“) – von den Bundesgärten im Auftrag der Burghauptmannschaft entfernt und an ihre Mitarbeiter […]

  2. […] (ja, die Wiener Bundesgärtner sind jene Missetäter, die 2012 auf der Dammwiese vorm Augarten acht Stadtfrucht-Obstbäume geklaut und diese bis heute nicht ersetzt haben), 80 Beete auf rund 1.200 Quadratmetern sollen hier zum […]



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