DAS MYSTERIÖSE VERSCHWINDEN DER JAM TRAM – 49 Vermisste!

Von Paul Kuserutzky  –   Fotos von Milena Krobath

 Freitag, 27. September 2013, 17:01

Noch immer keine Spur von der JAM TRAM, von den 43 WienWoche-Besucherinnen und den 6 Aktivistinnen

Liebe Leserin, lieber Leser, als einziges nicht verschwundenes Mitglied der Initiative Stadtfrucht Wien und des KünstlerinnenKollektivs Kuserutzky Klan fällt mir die unangenehme Aufgabe zu, eine offizielle Stellungnahme abzugeben. Ich möchte dabei in erster Linie auf die Gerüchte und Mutmaßungen eingehen, die seit dem Verschwinden der JAM TRAM und ihrer Passagierinnen durch diverse Medien und Foren spukten. Dass dies erst sechs Tage nach dem Vorfall geschieht, liegt daran, dass es mir erst vor einer Stunde gelungen ist, die Zugangsdaten für diese Webseite ausfindig zu machen. Es ist mir möglich, diesem Bericht einige exklusive Fotos beizuklicken, die mir die Aktivistin Milena Krobath noch während des Ereignisses zuschickte, um Platz auf ihrer Speicherkarte frei zu machen…

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These 1: Die JAM TRAM hat die Gleise verlassen

Den Verdacht, die JAM TRAM könnte samt Ihren Passagierinnen einfach abgehauen sein und seither mit unbekanntem Ziel in der Welt herumkurven, brachte ein Presse-Journalist auf, der vor der Abfahrt kurz anwesend war, sein Foto machte und damit wieder in die Redaktion flitzte. Er verweilte gerade lange genug an der Starthaltestelle Karlsplatz, um sich nicht nur eine geschmacklose Bemerkung zu dem Riesen-Strickobst einfallen zu lassen, das dort von Haltestellenhäuschen, Laternen und Bäumen äh baumelte, sondern um auch die Begrüßung von Reiseleiterin  Maren Rahmann mitzuhören – Die machte er schließlich zum Fundament seiner Ausreißer-These.

Diese Begrüßung lautete folgend:

„Sehr geehrte Herrschaften und Damschaften, herzlich willkommen in der JAM-TRAM!_DSC1636

 Wir alle wissen mittlerweile, WOVON wir weg kommen wollen. Weniger klar ist: WIE kommen wir weg? Und WO wollen wir hin? Im Kinderbuch ‚Die ganz besonders nette Straßenbahn‘ von James Krüss verlässt die Straßenbahn irgendwann ganz einfach ihre Route und haut ab ins Grüne und erlebt dort mit ihren Passagieren allerlei Abenteuer. Tja, vielleicht passiert uns das auch…  Vielleicht  werden wir, ohne es zu bemerken, die vorgegebene Route verlassen und einen neuen Weg einzuschlagen…“

Gegen die Ausreißer-These sprechen folgende Punkte:

  1. Die Begrüßung steht so im Skript, also hatte die Reiseleiterin es dabei und Flucht ist auf diesen Seiten keine eingetragen
  2. Das Verlassen der vorgegeben Route bezieht sich im Laufe dieser Querfahrt so eindeutig auf das Geistige, also das Verlassen der vorgegebenen Gleise im Denken, dass dieser geistige Akt durch keine dreidimensionale Entgleisung hätte unterstrichen werden müssen
  3. Würde die JAM TRAM noch durch die Lande rattern, wären schon massenhaft Beweisfotos davon in den Foren der Bim-Watcher aufgetaucht

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These 2: Die JAM TRAM ist in einem Erdloch der MA 42 verschwunden (worden)

Das Wiener Stadtgartenamt, so die Verschwörungstheorie in diversen Commonsblogs und Künstlerinnen-Kreisen, wurde auf dieser Querfahrt das eine und andere Mal kritisch erwähnt und als Verhinderer einer künstlerischen Auseinandersetzung im öffentlichen Raum der Stadt bloßgestellt – naheliegend, dass das werte Amt ein wenig nachhalf, um die (ja auch im Kunst-Kontext stattfindende) Querfahrt der JAM TRAM im Sand verlaufen zu lassen, die Straßenbahn also in einem Erdloch verschwinden ließ und flugs wieder den Rasen darüber rollte.

Dazu Folgendes von meiner Seite, auf der immerhin ein Ausdruck des Skripts liegt, das auf dieser Reise aller Voraussicht nach auch verwendet wurde:

Die Kritik am Stadtgartenamt beschränkte sich auf zwei aktuelle Mini-Geschichten, die zufälligerweise auf der Route lagen. Zum einen erzählte die Reiseleiterin von einem alten Klavierflügel, den vier Künstler am 1. August 2013 im Teich vor der Karlskirche positionierten, weil sie – so das anonyme Bekenntnis – als arbeitslose Akademiker in ihrer kleinen Wohnung keinen Platz für ihn hatten. Das Geschenk wurde von der Öffentlichkeit kreativ angenommen: Etliche Menschen zogen sich die Schuhe aus und setzten sich an dieses Klavier und musizierten. Vier Tage später hievte die MA 42 mit schwerem Gerät das Ding wieder aus dem seichten Wasser – aus „Sicherheitsgründen“.

_DSC1653Den Fall zwei erreichte die JAM TRAM wahrscheinlich sieben Minuten später, als sie die Akademie der Bildenden Künste passierte:

„Im Park davor steht unter einigen anderen ein Denkmal für Josef Weinheber, einem Propaganda-Dichter der Nationalsozialisten –  errichtet 1975, 1991 wegen der vielen antifaschistischen ‚Schmierereien‘ von der Stadt Wien auf einen leicht zu reinigenden Granitsockel transferiert und mit einem großen Betonfundament einzementiert. Studierende und Lehrende der Akademie schlugen der Stadt eine kritische Umgestaltung vor, vergeblich. Am 28. Juni 2013 schritten sie selber zur Tat, gruben drei Stunden lang in die Tiefe und legten eine Seite des massiven Betonfundaments frei, um sichtbar zu machen, mit welcher Vehemenz die Stadt Wien ihr Nazi-Denkmal schützt. Die dabei entstandene Mulde wurde fein säuberlich mit Rollrasen ausgelegt. Drei Tage später, am Montag, den 1. Juli 2013, ließ das Stadtgartenamt die Mulde wieder zuschütten und stellte die ebene Rasen-Oberfläche wieder her.“

Zwei alltägliche Begebenheiten aus dem Arbeitsleben dieser Institution, warum sollte jemand beleidigt oder gar wütend sein, wenn wir sie erzählen… Unser Obstbaum-Konflikt mit dem Stadtgartenamt im Vorjahr (die MA 42 hält Obstbäume für die AnarchoPunks unter den Bäumen, die mutwillig Chaos ins gezähmte Grün bringen, und besteht auf einen lebenslangen Park-Verweis) blieb auf der Querfahrt – so sie plangemäß verlaufen ist (und dafür sprechen die Fotos) – unerwähnt, dafür mussten die Bundesgärten als „Obstbaum-Klauer“ herhalten, als die Straßenbahn am Augarten vorbeikam. Diesen wird aber von keiner Seite eine böswillige Grabung unterstellt…

Zudem sprechen gegen die Erdloch-These noch folgende Punkte:

  1. Eine Bim sieht einem Baum so unähnlich, dass auch Ziergärtner zögern würden, sie einzupflanzen.
  2. In ganz Wien findet sich kein Fleckchen Erde, in dem mensch ein so tiefes Loch graben könnte: Der gesamte Wiener Untergrund ist von (leer stehenden) Tiefgaragen und (vollen) Weinkellern zubetoniert.

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These 3: Die JAM TRAM wurde von einer Drohne vernichtet

Es ist zweifelsohne die absurdeste Theorie, die im Zuge des Verschwindens der TRAM JAM erdichtet wurde, aber da sie von der Kronen Zeitung und daher nahezu flächendeckend verbreitet wurde, muss ich sie hier notgedrungen erwähnen. Unsere Petition für Obstbaum-Commons im öffentlichen Raum von Wien hat in den letzten Wochen weniger eine Debatte über unsere lokalen Ressourcen und deren gemeinschaftliche Nutzung ausgelöst als einen Sauberkeits- und Sicherheitsdiskurs. Das reichte vom Argument, die Einhaltung von Hygienevorschriften für Lebensmittel könne in Parkanlagen nicht garantiert werden (Gabriele Thon, Öffentlichkeitsarbeiterin des Stadtgartenamts im Standard ), bis zu meterlangen (und zugegebenermaßen amüsanten) Poster-Debatten über Wespen:_DSC1786

Isegrim1

Na super mit mehr Obstbäumen kommen dann nur noch mehr Wespen! Nein danke!

Antwort von Lichtfreak

Hilfe!

Ich werde von der Natur angegriffen! 

Antwort von Guther Mann

Nein, Wespen werden nur von gewissen agitierten Menschen wie Sie angezogen – vor allem aus dem „rechten“ Lager. (…)

Antwort-Antwort von RebelAngel

ahja…

wenn man berechtigte Bedenken äußert, ist man „aus dem rechten Lager“. Schei** Hexenjäger!

Antwort von a wiener kind

…das denke ich wohl nicht…

…wieviele obstbäume besitzen sie denn…ich habe da so meine erfahrung…wenn sie das fallobst vergammeln lassen, ja, dann haben sie ein wespenthema…wenn aber das fallobst (das nie eines in wien werden wird) aufgehoben wird, dann passiert gar nichts…

Antwort-Antwort von RebelAngel

aha

und wie kommen sie zu der Annahme, dass es kein Fallobst geben wird…? Weil irgendwelche Hippies Tag und Nacht unterm Apfelbaum campieren und die Äpfel auffangen…?

Antwort auf Wespen – Der Alte Orthograph

Unsinn!

Wespen kommen ned wegen der Obstbäume sondern wegen der weggeworfenen Wurstsemmel.

Antwort-Antwort von WeissBart

mir fliegens immer ins Bierglasl (…)“

Und so weiter. Sogar sämtliche von Wespen getötete Allergikerinnen der letzten Jahrzehnte mussten herhalten. Aus diesem Panikgatsch, zusätzlich gespeist durch einen teuer verkauften Telefonmitschnitt aus der TRAM JAM, gedieh die Krone-Schlagzeile: JAM TRAM von Drohne vernichtet!

_DSC2193Liebe Leserin, lieber Leser, damit Sie die entgleiste Fantasie der Krone-Redaktion wenigstens ein klein wenig in Ansätzen nachvollziehen können,kopiere ich hier zunächst einmal das Wesentliche aus dem TRAM JAM-Live-Mitschnitt. Er wurde auf einem Anrufbeantworter gespeichert und in der Krone abgedruckt. Ich beschränke mich hier auf das, was von Reiseleiterin Maren Rahmann im Hintergrund zu hören ist. Die Stimme der telefonierenden Person, die mehrfach auf das „voll Supere“ der Veranstaltung und die Möglichkeit eines Dazustoßens bei der Station Taborstraße hinweist, lasse ich hier weg:

„… Wer nun bei der Geschichte über Popper-Lynkeus, also bei dem Wort Nährpflicht hungrig geworden ist, für den oder die gibt es jetzt unsere erste Marmelade zum Verkosten, es ist eine Marmelade aus öffentlich wachsenden Quitten, die wir im Vorjahr hier im 9. Bezirk geerntet haben. Und zur Steigerung des Genusses, stellen Sie sich einfach vor, dass wir 2030 haben und hier am Ring keine Autos mehr fahren … Stellen Sie sich vor, dass zwei der vier Baumreihen mit Obstbäumen bepflanzt sind … Stellen Sie sich  vor, der Schottenring trägt  wegen der vielen Quitten den Namen Quittenring … Stellen Sie sich vor, Bio-Hackerinnen hätten die Blätter jedes siebenten Quittenbaumes mit den Genen von Glühwürmchen verkuppelt, so dass diese Bäume in der Nacht als Bio-Straßenlaternen leuchten …“

An dieser Stelle ist ein sehr lautes Dröhnen und Schnarren zu hören, bevor das Sprachbox-Piep dem Ganzen ein profanes Ende bereitet. „Die DROHNE!“ interpretiert die Kronenzeitung dieses Geräusch:

„Eine riesige, vom Wiener Obstbaum-Dschungel des Jahres 2030 fettgefressene und von den Bio-Hackerinnen des Kuserutzky Klan genmanipulierte Wespen-Drohne! Sie hat eine Zeitreise unternommen, um das eigene Übel an seinen Wurzeln zu verschlingen. Erfolgreich, wie wir heute wissen. Das ist der einzige plausible Grund, warum sowohl die Drohne als auch die JAM TRAM völlig total spurlos verschwunden sind.“

Soll ich dem noch etwas hinzufügen?

Vielleicht das, was in der Kronen Zeitung keinen Platz mehr hatte:

Das im Tondokument zu hörende Geräusch stammt laut Labor der Kriminalpolizei (SOKO JT) eindeutig von einer Birnentröte, also einem (wie etliche Fotos beweisen) in der JAM TRAM von Obstmusiker Helge Hinteregger und den Passagierinnen eifrig gespielten Instrument.

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These 4: Die JAM TRAM ist in die Donau gegangen (gefahren)

Zugegeben, die Donau-Überquerung war der heikelste Punkt der JAM TRAM-Tour. Nicht, weil wir das auf irgendeiner Hängebrücke hätten machen wollen, nein, es ging um das Ritual, dass sich Schaffner Peter A. Krobath für diesen Streckenabschnitt ausgedacht hatte. Es sollte keinerlei esoterischen Geschmack bekommen, aber auch nicht zerlacht werden. Ob das gelungen ist, ist auf den so wichtigen Fotos von Milena Krobath nicht eindeutig zu klären. Ja, da lacht zum Beispiel ein Passagier in dem Moment, als Reiseleiterin Maren Rahmann einen der Sätze aus dem Fenster wirft – aber warum? Nimmt er es nicht ernst? Oder ist es ein Lachen der Befreiung?!

Nach dem Verschwinden der JAM TRAM haben dann leider doch die Esoterikerinnen zugeschlagen und behauptet, die Straßenbahn-Reisenden _DSC1841hätten „Gaia zuliebe“ kollektiven Selbstmord begangen, sind also absichtlich in die Donau gefahren. Das ist hirnrissig, war es doch (nicht nur, aber hauptsächlich) ein Abschiedsritual vom Kapitalismus, der ja bekanntermaßen durch Selbstmord nicht zu überwinden ist.

Entschuldigung, Sie wissen ja gar nicht, worum es bei diesem Streckenabschnitt ging – lassen wir das Skript der Reiseleiterin sprechen:

„(…) Nicht nur die LKWs bewegen sich sinnlos im Kreis, auch wir Menschen tun das, sprich Hamsterrad. Und es geht uns nicht wirklich gut dabei, der Arbeitsdruck steigt, der finanzielle Druck steigt, der soziale Druck steigt, und auch der Druck, den wir uns selbst machen.

‚Wir leben in einer Gesellschaft mit so hohen Sollansprüchen, dass Menschen an ihnen nur scheitern können‘, sagt der Psychiater Arnold Retzer. Die drastische Zunahme von Depressionen ist nicht nur ein medizinisches, sondern auch ein politisches Thema. Wir können uns die Ansprüche des Kapitalismus weder sozial noch ökologisch noch psychisch länger leisten. Gefragt sind also weniger Psychopharmaka, sondern ein kollektiver Abschied von all dem, was uns nicht gut tut, aber auch von dem, was uns nicht mehr möglich ist.

Wenn wir es schaffen wollen, die Kurve zu einem besseren Leben für alle zu kratzen, so sollten wir uns vorher von all dem krankmachenden Ballast und den damit verbundenen Forderungen und Träumen befreien, sagt Retzer. Und wir haben uns gedacht, wir machen das mit einer Art Ritual, in dem wir ein paar Minuten all das betrauern, was wir hinter uns lassen wollen oder müssen. Und was bietet sich dafür besser an als die Fahrt über die Donau, über einen Fluss, der ja gleichzeitig das Trennende und das Verbindende symbolisiert. Wir haben Zettel mit vorgegeben Sätzen und solche zum Selbstausfüllen ausgeteilt und bitten Sie, werte JAM-TRAM-Passagierinnen, diese Sätze während unserer Fahrt über die Donau vorzulesen und dann zum Fenster hinaus zu werfen (…)“

Unter den verteilten Satz-Zetteln befanden sich zum Beispiel diese:

_DSC2147„—Wir verabschieden uns von der Idee, der Kapitalismus ließe sich mit Reformen in ein gutes Wirtschaftssystem verwandeln.

—Wir verabschieden uns von der Hoffnung auf heilsame Katastrophen – kein Hochwasser, kein Supergau, keine Finanzkrise hat uns in den letzten Jahrzehnten zum Umlenken gebracht.

—Wir verabschieden uns vom Glauben, dass wir unseres eigenen Glückes Schmid sein können.

—Wir verabschieden uns vom Traum, Lottomillionärin zu werden.

—Wir verabschieden uns von dem Gedanken, dass wir die Welt mit positivem Denken retten könnten.

—Wir verabschieden uns von dem Glauben, Urban Gardening würde schon genügen und uns die Diskussion über die Herrschaftsverhältnisse ersparen.

—Wir verabschieden uns vom Patriachat.

—Wir verabschieden uns von all den Produkten, die sich nicht recyceln lassen._DSC2080

—Wir verabschieden uns vom Privatauto

—Wir verabschieden uns vom Zwang, immer glücklich sein zu müssen

—Wir verabschieden uns von der Idee, der Kapitalismus sei das einzige Problem, mit dem wir uns herumschlagen müssen.“

Ja, ein gewagtes Unternehmen. Ob es geglückt ist, bevor die Straßenbahn in Transdanubien ankam, „im supergeilen Stadterweiterungsgebiet von Wien, das den Speichel der Bauunternehmer und der Shoppingcenter-Investoren und der Grundstückspekulanten in regelrechten Bächen in die Donau fließen lässt“ (Skript der Reiseleiterin)? Wir werden es wohl nie wissen.

Eines wissen wir schon: Auf dem Friedhof der Namenlosen, wo all jene angeschwemmt werden, die freiwillig oder unfreiwillig von den Wiener Donaubrücken springen, ist die JAM TRAM (bis jetzt) nicht angekommen.

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These 5: Die JAM TRAM wurde von der SPÖ entführt

Dieser Bericht ufert aus. Um auf meine Faulheit zu hören und Ihre zu ermöglichen, werde ich hier nicht die Rede abdrucken, die Stadtrad Ludwik am Marmeladeschenkmarkt am Donaufeld hielt (Fotos bezeugen, dass er es wirklich tat) – vielleicht ein andermal an separater Stelle. Es sei nur erwähnt, dass der – durch die Lektüre des Buches „Wer baut Wien?“ von Reinhard Seiß – bekehrte Stadtrad darin nicht nur erwähnte, von _DSC2069seinen Klonen gemobbt zu werden, sondern sogar den Rücktritt sämtlicher Ludwike verkündete. Als letzte Amtshandlung überreichte er Vertreterinnen der Gruppen SoliLa und Wilder Wohnen den Goldenen Bolzenschneider der Stadt. Seither wird gemunkelt – der Wahlkampf mag da auch seine Rolle spielen – die SPÖ hätte den von allen Parteilinien abgesprungenen Stadtrad und zwecks Vertuschung des Motivs auch gleich die ganze JAM TRAM-Besatzung entführt und halte alle zusammen in einer geheimen Remise fest, in der sie mit „Wiener Wohnen“-Werbefilmen gefoltert werden.

Diese These ist naturgemäß zu schrecklich, um sie ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

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Schluss:

Liebe Leserin, lieber Leser, ich hoffe, meine Einwände gegen die kursierenden Thesen über das mysteriöse Verschwinden der JAM TRAM und ihrer Passagierinnen hat Sie nicht zu der Annahme verleitet, ich könnte Ihnen am Ende dieser Stellungnahme eine Lösung auftischen. Ich weiß keine. Ich suche auch keine. Solange keine Leichen gefunden wurden, gelten meine Freunde und Freundinnen als verreist und ich genieße die Ruhe in unserer WG, trinke Tee und pflege unsere Quitten-Stecklinge. Die Quitte ist übrigens Namensgeber der Marmelade, sagt Wikipedia (vom portugiesischen marmelo für Quitte). So wie es aussieht, werde ich sie eben alleine auspflanzen. Aber das mache ich ja gern. Denn ich finde, auch die Quitte hat ein Recht auf Stadt.

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One Response to “DAS MYSTERIÖSE VERSCHWINDEN DER JAM TRAM – 49 Vermisste!”
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  1. SoliLa! sagt:

    […] Jam Tram, über deren Geschichte, sowie mysteriöses Verbleiben, hier gelesen werden kann , kam an der verlassenen Fläche im Drygalskiweg, Donaufeld, vorbei. Seit dem […]



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